Krippen schauen am Bodensee

Die Basilika Birnau am winterlichen Bodensee

Am Bodensee hat das „Krippeleschauen“ Tradition, das Ereignis rund um Maria, Josef und das Jesuskind wird hier in einzigartiger Fülle zelebriert. Die Broschüre „Weihnachtszeit ist Krippenzeit“ zeigt den Weg zu den schönsten Krippen in der Vierländerregion Bodensee, die vom 27. November 2022 bis 2. Februar 2023 zwischen Oberschwaben, dem österreichischen Vorarlberg, Liechtenstein und dem deutsch-schweizerischen Bodenseeraum zu sehen sind.

Krippen haben für viele Menschen eine besondere Bedeutung, sei es aus Freude an Kunst und Handwerk, aus christlichem Glauben oder aus Nostalgie. Die neue Broschüre „Weihnachtszeit ist Krippenzeit“ lädt Interessierte ein, die kleinen Wunderwelten bei einem Adventsausflug zu entdecken. Die Mauritius-Rotunde von 1300 etwa stellt die Heilige Nacht in einem großen Skulpturenfries dar und ist eine der frühesten Weihnachtsdarstellungen im schwäbischen Raum. Während des Barocks zeigten die Krippenschöpfer immer mehr Lust an der Fülle. Zeugnis davon ist die Neapolitanische Weihnachtskrippe in der Basilika Birnau. Vor lauter Figuren und Tieren weiß man fast gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll – Licht- und Bewegungseffekte machen das Erlebnis perfekt.

Ebenfalls ein Mikrokosmos für Detailverliebte: die große Weihnachtskrippe in Meersburg aus dem 19. Jahrhundert. Sie ist gefüllt mit örtlichen Persönlichkeiten, die dem Jesuskind individuelle Gaben überbringen. In St. Georg in Liggeringen ist der historische Krippenberg um ein mechanisches und illuminiertes Krippenspiel ergänzt. In Vaduz im Fürstentum Liechtenstein wartet die Pfarrkirche St. Florin mit 32 handgeschnitzten Figuren des Südtiroler Schnitzermeisters Ferdinand Stufleser aus dem 19. Jahrhundert auf.

Krippenbau-Künstler aus der Region haben ihre Handschrift in so mancher Kirche hinterlassen. Am See ist zum Beispiel die Engener Krippenbaufamilie Scheller bekannt. Seit drei Generationen bauen sie Krippen. So zeigt die szenische Krippe in der Kirche in Aach das biblische Geschehen vor dem Hintergrund der Hegaulandschaft. In Engen findet die heilige Familie eine Herberge in Sichtweite der Stadtkirche.

Aus der Werkstatt der Familie Sohn kommt ein ganz besonders Werk: Die Zizenhauser Weihnachtskrippe im Stil des Biedermeier umfasst 150 Tonfiguren. Ausgestellt ist sie im Münster St. Nikolaus in Überlingen, wo zusätzlich eine umfangreiche Barockkrippe mit Szenen aus der Überlinger Geschichte zu sehen ist. Eine Besonderheit sind auch die grobgeschnitzten Holzfiguren von Karl Uelliger im schweizerischen Kloster Fischingen: Mit ganz eigener Ausdruckskraft umfasst die Geburt Jesu hier den gesamten Kosmos.

Die schönsten Sammlungen des Weihnachtswunders

Wer an einem Ort gleich mehrere Krippen bewundern möchte, findet am Bodensee hochkarätige Ausstellungen. Eines der bedeutendsten Krippenmuseen Europas ist im oberschwäbischen Oberstadion zu finden. Über 600 Krippen aus über 80 Ländern locken in die KrippenWelt in Stein am Rhein. Im Vorarlberger Landesmuseum am österreichischen Seeufer werden Werke der Vorarlberger Krippenbauvereine gezeigt. Nicht weit davon, im Krippenmuseum in Dornbirn, findet sich eine 23 Meter lange Jahreskrippe mit 14 Stationen aus dem Leben von Jesus. Das Museum „Im Bock“ in Leutkirch besticht mit dem Krippenberg. Ob Vogelhändler, Jäger oder Kaminkehrer: die Geburt des Heilands bringt sie alle zusammen. In St.Gallen und im österreichischen Hard führen jeweils Krippenwege zu den schönsten Krippen.

Über 54 Krippenorte mit 83 Krippenausstellungen samt ihren Besichtigungszeiten werden im Wegweiser „Weihnachtszeit ist Krippenzeit“ vorgestellt. Zu finden ist die Broschüre in den Tourist-Informationen der Region oder zum Download unter www.bodensee-kloester.eu.

 

Bildnachweis: Achim Mende